Prix Sana 2025

Prix Sana 2025: Zwei Frauen nehmen Schicksalsschläge zum Anlass, andern zu helfen

Der Start ins Leben sollte sorgen- und angstfrei sein. Leider ist dies nicht immer der Fall und dann braucht es unterstützende Menschen wie Dina Hediger und Monika Bodmer. Mit dem Prix Sana 2025 zeichnet die Fondation Sana ihr grosses Engagement und ihre Tatkraft aus. Monika Bodmer hatte eine schwere Kindheit mit vielen traumatischen Erfahrungen. Seit zehn Jahren hilft sie Kindern und Jugendlichen mit einem ähnlichen Schicksal aber auch kranken, betagten und sterbenden Menschen mit ihrem Verein ABRI und ihren Tieren. Dina Hediger weiss aus eigener Erfahrung, was Eltern beschäftigt, wenn Kinder viel zu früh auf die Welt kommen und hat darum vor drei Jahren die Organisation Frühchen & Neokinder Schweiz gegründet. Es ist ihr gelungen, schon nach kurzer Zeit mit einer Vielzahl an Aktivitäten wichtige Akzente zu setzen für betroffene Familien.

Die Preisträgerinnen des diesjährigen Prix Sana setzen sie sich mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen ein für das Wohlergehen anderer, die in einer schwierigen Lebenssituation sind. Am 8. November 2025 zeichnet die Fondation Sana sie dafür im Rahmen einer festlichen Preisverleihung in Zürich aus.

Erfahrungsschatz verbessert die Betreuung auf Neonatologien

Kommen Kinder zu früh oder krank zur Welt, ist dies mit vielen Emotionen, Ängsten und Fragen verbunden, das weiss Dina Hediger aus eigener Erfahrung. Ihre Organisation stellt, gesammelt und an einem Ort, fachliche Informationen und Erfahrungsberichte von Eltern zur Verfügung und ist ebenfalls im Bereich Prävention und Sensibilisierung tätig, sei es was Schwangerschaften anbelangt oder wenn es um die Bedürfnisse von kranken oder zu frühgeborenen Kindern geht. Dank Dina Hediger bieten gemeinsam mit ihr weitere über 80 Freiwillige Peersupportarbeit in allen grösseren Spitälern der Deutschschweiz und im Tessin an und gehen dabei von Bett zu Bett, um bei Gesprächsbedarf zu unterstützen. Zudem wirken sie als Geschäftsführerin und ihr Team in Forschungs- sowie bei Betreuungsprojekten mit und vertreten dort die Patientensicht. Für Dr. med. Christoph Hamann, der sie für den Preis nominiert hat, ist sie ein Beispiel, wie die Bedürfnisse von Betroffenen im Gesundheitssystem besser Gehör finden und sich in die Behandlungen einbauen lassen. Ihr Engagement werde langfristig viel verändern, ist der Mediziner überzeugt.

Mit Tieren traumatisierten Kinder helfen sowie kranke und betagte Menschen unterstützen

Andere Menschen wären an so einer Kindheit und Jugend zerbrochen, Monika Bodmer nicht. Mit grossem Durchhaltewillen schafft sie es, trotz erlebter Gewalt, sexuellem Missbrauch und Vernachlässigung heute für andere da zu sein. Sie und die anderen ehrenamtlich arbeitenden Vereinsmitglieder, die Monika Bodmer für den Preis vorgeschlagen haben, gehen mit ihren Tieren unter anderem in Kinderheime, zu cerebral gelähmten Kindern, in Altersheime oder zu schwer kranken und sterbenden Menschen. Speziell Kinder, die Ähnliches erlebt haben wie sie, erfahren durch die Arbeit mit den Hunden, Schildkröten, Meerschweinchen und Pferden Bindung und Geborgenheit. Die Tiere bauen eine Brücke, damit es den traumatisierten Kindern besser geht, sie ihre schwierigen Erlebnisse verarbeiten können sowie Vertrauen und positive Erlebnisse sammeln können. Ihr sei es wichtig, Tabus zu brechen und auch über schwierige Themen zu sprechen. Speziell auf Kinder gelte es zu achten, weil sie oft durch das Raster fielen. Sie wolle, dass letztere ein Fundament erhielten aber auch kranke und sterbende Menschen eine Stütze hätten. «Irgendwann trifft es uns alle und dann sind wir froh, wenn eine Hand da ist, die uns echte Hilfe anbietet», fasst sie ihre Motivation zusammen.

Zeichen der Anerkennung: Fondation Sana zeichnet aussergewöhnliches Engagement im Gesundheitswesen aus

Die Fondation Sana leistet einen Beitrag, das Gesundheitswesen zu stärken und Versorgungslücken zu schliessen, indem sie gezielt Menschen, Projekte und Organisationen unterstützt, fördert und auszeichnet. Sie vergibt einmal jährlich für solch tatkräftige Menschen den Prix Sana. «Unsere Preisträgerinnen engagieren sich aus Überzeugung für das Wohl anderer und verändern so Leben. Dieses Jahr vergeben wir den Preis zum vierzehnten Mal und drücken damit unsere Wertschätzung und Anerkennung für aussergewöhnliches Engagement aus. Wir würdigen die Initiative und die Leistung dieser Menschen, die ihre Schicksalsschläge zum Anlass genommen haben, anderen, die in einer ähnlichen Situation sind, zu helfen.», betont der Präsident des Stiftungsrats Rolf Leutert.

Mit dem Prix Sana zeichnete die Fondation Sana bis heute 37 Mal Menschen und Organisationen mit einem Preisgeld von insgesamt CHF 410’000.– aus. Die Preisübergabe findet jeweils im Rahmen eines feierlichen Anlasses gemeinsam mit den Familien und Freunden der Preisträger:innen statt. Der diesjährige Prix ist verbunden mit je CHF 15’000.– und einer Prix Sana Skulptur des bekannten Schweizer Künstlers Gottfried Honegger.

Das sind die Gewinnerinnen des Prix Sana 2025

Monika Bodmer, Präsidentin und Gründerin Verein ABRI

Seit frühster Kindheit war Monika Bodmers Lebensweg geprägt von Gewalt, sexuellem Missbrauch und Vernachlässigung. Ihre Mutter wurde von einer Drittperson aus dem Leben gerissen. Halt, Zuflucht und Geborgenheit fand sie einzig bei den Hunden. Sie hätten ihr das Leben gerettet, sagt sie heute. Die Tiere halfen ihr, das Erlebte zu verarbeiten und wieder Zugang zu den Menschen zu finden. Heute hilft sie Kindern, die solche und ähnliche Traumata ebenfalls erfahren haben, mit ihrem Verein ABRI, den sie 2010 gegründet hat. Sie hat einen Ort der Geborgenheit geschaffen, damit Kinder durch tiergestützte Begegnungen mit Hunden, Schildkröten, Meerschweinchen und Pferden Vertrauen und positive Erlebnisse sammeln und so schwierige Erlebnisse verarbeiten können. Aber auch für kranke und betagte Menschen oder solche am Lebensende ist sie mit ihrem engagierten Team aus Zwei- und Vierbeinern da.

Dina Hediger, Gründerin und Geschäftsführerin Frühchen & Neokinder Schweiz

Kommen Kinder zu früh zur Welt, ist dies mit vielen Emotionen, Ängsten und Fragen verbunden. Dina Hediger hat vor drei Jahren die Organisation Frühchen & Neokinder Schweiz gegründet, weil sie sich bei der Frühgeburt ihrer Zwillinge den Austausch mit anderen betroffenen Eltern gewünscht hätte. Die Organisation stellt fachliche Informationen und Erfahrungsberichte von Eltern zur Verfügung und ist im Bereich Prävention und Sensibilisierung tätig, sei es was Schwangerschaften anbelangt oder wenn es um die Bedürfnisse von kranken oder zu früh geborenen Kindern geht. Über 80 Freiwillige bieten Peersupportarbeit in allen grösseren Spitälern der Deutschschweiz und im Tessin an und gehen dabei von Bett zu Bett, um bei Gesprächsbedarf zu unterstützen. Zudem wirken Dina Hediger als Geschäftsführerin und ihr Team in Forschungs- sowie bei Betreuungsprojekten mit und vertreten dort die Patientensicht.